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Werterahmen

Der Werterahmen bildet das gemeinsame Mindset für die Beiträge zum Buch. Er ist als Richtung gemeint, nicht als Codex. Nicht alles muss von allen mitgetragen werden, aber die Richtung muss stimmen.

Wert 1

Wir halten den Aufbau komplexer, durchaus widersprüchlicher Strukturen und Beziehungen zwischen den gesellschaftlichen Akteuren
für eher geeignet, gesellschaftliche Stabilität im Sinne einer Machtbalance zu befördern,
als die Einhegung unterschiedlicher Interessen und Lebenslagen in feste Regelwerke.

Wert 2

Wir halten die aktive Einbeziehung aller Einwohner:innen in ihrer Diversität
für wichtiger
als das Streben nach formalisierter Integration.  

Wert 3

Wir halten gemeinsames, schrittweises Entwickeln von Lösungen, auch um den Preis möglicher Fehler,
für wichtiger
als den Anspruch auf Perfektion.

Wert 4

Wir halten die Bürger:innen für einen Teil von gemeinsam entwickelten nachhaltigen Lösungen
und nicht nur
für ein Objekt von Verwaltungshandeln. 

Wert 5

Wir halten eine Verwaltung, die Bürgerinnen und Bürger holistisch in das Zentrum rückt und proaktiv – auch aufsuchend – unterstützt
für humaner
als das Bild der Bürger und Bürgerinnen als „Kundinnen und Kunden“ in verschiedenen Lebenslagen.  

Wert 6

Wir halten die Beteiligung von Bürger:innen bei der Beratung und Bearbeitung ihrer Anträge
für genauso wichtig
wie die schnelle, weil hochstandardisierte und halbautomatisierte Erstellung von Bescheiden. 

Wert 7

Wir halten die Bereitstellung und Gestaltung einer modernen digitalen Verkehrsinfrastruktur (Netze, Clouds, Suchmaschinen, Märkte)
eher für eine Aufgabe des Staates
als deren Bereitstellung und Gestaltung durch Anbietende, die den Gesetzmäßigkeiten des Marktes unterworfen sind.  

Wert 8

Wir halten die Mitgestaltung und Aneignung von Veränderungen durch alle Beschäftigte
für wichtiger
als die Aufrechterhaltung hierarchischer Strukturen.  

Wert 9

Wir halten die aufgabenbezogene, teamorientierte Zusammenarbeit
für motivierender
als das Arbeiten in Einzelzuständigkeiten

Wert 10

Wir halten das Grundverständnis für die Vereinbarkeit gegensätzlicher Sichten und Standpunkte
für produktiver
als eine Auffassung, dass von zwei Standpunkten sich immer nur einer (als der richtige oder wichtigste) durchsetzen soll.